CDU vergibt Chance

Die CDU hat eine Chance zur Zusammenarbeit vertan.

Die Dillenburger SPD hat in mehreren Gesprächen versucht mit der CDU eine Regelung für die Wahl der drei Ausschussvorsitzenden zu finden. Der Vorschlag beinhaltete, dass die drei größten Fraktionen, CDU, SPD und Grüne, jeweils einen Vorsitz der Ausschüsse übernimmt. Dies fand jedoch keine Zustimmung der CDU, die für alle drei Ausschüsse für den Vorsitz kandidierte und dies auch frühzeitig mitteilte. Die 11 stimmberechtigten Mitglieder der Ausschüsse setzen sich aus 4 von der CDU, 3 von der SPD und 2 von den Grünen sowie 1 von der AFD und 1 von den Bürgern für Dillenburg (BfD) bzw. von der FDP zusammen. Die Grünen und die SPD hatten vereinbart, gegenseitig ihre Kandidaten zu unterstützen, so dass 5 von den 11 Stimmen für ihre Bewerber eingebracht werden konnten. Ausschlag für die Wahlen konnten somit nur die drei kleinen Fraktionen geben. Ob die CDU ihre Partner von BfD und FDP von der Listenverbindung zur Wahl des Magistrats erneut aktiviert hat, kann nur vermutet werden. Die Stimme der AFD bei allen 3 Ausschusswahlen haben vermutlich die Kandidaten der CDU erhalten. Da die Wahl geheim war, kann dies jedoch nur vermutet werden. Tobias Günther von der SPD kandidierte für den Vorsitz des Haupt- und Finanzausschusses, erhielt jedoch nur 5 Stimmen. Frank Lenz von der CDU erhielt 6 Stimmen, wie auch Torben Nachtigall von der CDU für den Vorsitz des Bauausschusses. Nur für den Ausschuss Jugend und Soziales konnte Falk Schmidt von den Grünen mit 6 Stimmen zur Verwunderung der anwesenden CDU-Mitgliedern den Vorsitz erobern. Natürlich kann in einer Demokratie jeder für ein Amt kandidieren, jedoch der Wunsch und die Notwendigkeit die vielen in Dillenburg anstehenden Probleme gemeinsam mit einer breiten Zustimmung zu lösen wurden durch dieses Verhalten deutlich erschwert. Die Chance der CDU den anderen großen Fraktionen ein Angebot zur Zusammenarbeit zu machen haben sie bei der Wahl der Ausschüsse vertan.

Dillenburg, 3. Mai 2021

Wilhelm Werner